Da der Schluckprozess, bei dem das Essen vom Mund in den Magen befördert wird, ein komplexer Vorgang mit vielen beteiligten Körperteilen ist, können Schluckstörungen eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben. Neben Erkrankungen oder Störungen im Bereich der Mundhöhle, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneingangs, können auch neurologische oder psychische Probleme Schluckstörungen verursachen.
Neurologische Ursachen Oftmals sind neurologische Erkrankungen, also Störungen an Nerven, im Rückenmark oder im Gehirn, Auslöser einer Schluckstörung. Der Schlaganfall ist die am häufigsten auftretende Ursache einer Dysphagie. Aber auch andere neurologische Erkrankungen, wie beispielsweise die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Alzheimer, Chorea Huntington, Demenz, Multiple Sklerose und die Parkinson-Krankheit lösen nicht selten Schluckstörungen bei den Betroffenen aus.
Störungen in Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre Die am Schluckakt beteiligten Körperteile Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre können von einer Vielzahl an Erkrankungen und Störungen betroffen sein, die Schluckstörungen auslösen.
Im Bereich der Mundhöhle und des Rachens sind dies häufig:- Abszesse
- Entzündungen
- Fehlfunktionen der Zungen- und Mundbodenmuskulatur
Im Bereich der Speiseröhre sind dies häufig:- Achalasie (der untere Speiseröhrenschließmuskel -Eingang zum Magen, der untere Ösophagussphinkter- öffnet nicht richtig und auch die Motilität (Beweglichkeit) der Muskulatur der Speiseröhre ist gestört)
- Divertikel
- Entzündungen und Geschwüre
- Membranen und Ringe
- Rückflusskrankheit
- Verengungen durch Narben
Krebserkrankungen Auch Krebserkrankungen und ihre Behandlung führen bei den Betroffenen oftmals zu Schluckstörungen. Krebserkrankungen können sowohl im Halsbereich an Mandeln, Rachen und Kehlkopf als auch in der Speiseröhre und am Übergang zum Magen auftreten. Durch chirurgische Eingriffe, Bestrahlungen und Chemotherapie im Rahmen der Behandlung von Krebserkrankungen kann es zur Beeinträchtigung von Gewebestrukturen kommen, die für den Schluckprozess unerlässlich sind.
Altersschluckstörungen Sehr oft betreffen Schluckstörungen vor allem ältere Menschen. 45 Prozent aller über 75-jährigen leiden an Dysphagie. Die sogenannten Altersschluckstörungen (auch Presbyphagie genannt) werden sowohl durch normale altersbedingte Veränderungen verursacht, als auch durch neurologische und chronische Erkrankungen. Häufig entwickeln sich die Beschwerden einer Schluckstörung schleichend mit zunehmendem Alter.