Wie werden Schluckstörungen behandelt?
Grundsätzlich richtet sich die Behandlung von Schluckstörungen nach der diagnostizierten Grunderkrankung.
Bei der Therapie einer Dysphagie stehen zwei Ziele im Vordergrund:
- Erstens soll der Betroffene die Fähigkeit zur normalen Nahrungsaufnahme (weitestgehend) wiedererlangen.
- Und zweitens soll die zukünftige Gefahr des Verschluckens und die damit einhergehende Erstickungsgefahr minimiert werden.
Je nach gestörter Schluckphase gibt es verschiedenste therapeutische Ansätze. Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten reicht von motorischen Übungen einzelner Muskelpartien über Veränderungen der Körperhaltung beim Essen bis hin zur Anpassung der Ernährungsgewohnheiten. Letztere verfolgt das Ziel, die Ernährung des Betroffenen an die individuelle Schluckfähigkeit anzupassen. In diesem Zusammenhang spielt vor allem die Konsistenz der Speisen eine große Rolle.
Betroffene, bei denen ein Schlaganfall als Ursache der Schluckstörung ausgemacht wurde, können im Rahmen einer speziellen Schlucktherapie ihre Schluckfähigkeit verbessern. Genauso profitieren HNO-ärztliche Patienten nach Eingriffen an den Schluckorganen von einer individuell abgestimmten Dysphagietherapie.
In schwerwiegenden Fällen, bei denen Nahrung, Flüssigkeit und Speichel in die Atemwege gelangen (aspiriert werden), nehmen Ärzte eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) inklusive Versorgung des Patienten mittels spezieller Kanülen vor, um den Betroffenen über ein Tracheostoma die Atemwege zu sichern und ggf. verschluckten Speichel oder Nahrungsreste absaugen zu können.
In Deutschland existieren Reha-Kliniken mit auf Dysphagie spezialisierten Abteilungen. Beispielsweise werden in den auf die Rehabilitation stimm- und schluckgestörter Patienten spezialisierten phoniatrischen Einrichtung zu etwa 60% Patienten nach HNO-ärztlichen Eingriffen am Schluckorgan (Operation/Radiochemotherapie) behandelt. Zusätzlich erhalten dort auch konsiliarisch schluckgestörte Patienten mit neurologischer Grunderkrankung oder altersbedingter Schluckstörung eine adäquate Diagnostik und Therapie. Den Betroffenen wird im Rahmen eines stationären Aufenthaltes je nach den individuellen Patientenbedürfnissen und Begleiterkrankungen folgende Therapien geboten.
Wir bieten Ihnen folgende Therapie an:
- Logopädische Schlucktherapien zur speziellen Ernährung
- Kostanpassung und Esstechnik
- Funktionelle Dysphagie Therapie (FDT): Mobilisation der beteiligten Muskeln
- Facio-Orale-Trakt-Therapie (FOTT): umfassendes Training des gesamten Vorgangs der Nahrungsaufnahme und Essbegleitung.